Am Zürcher Uetliberg liegt der letzte Schutzwald für Europäische Eiben, der 80’000 Bäume beherbergt. Einst war Eibe das bevorzugte Holz zur Herstellung von Langbögen. Heutzutage wird es wegen seines dichten Wuchses, der immergrünen Farbe seiner Nadeln und des unterhaltsarmen, langsamen Wuchses für Zierzäune und in der Formschnittgärtnerei benutzt. Eibe ist ein spezielles Holz mit einzigartigen Eigenschaften: Sein langsames Wachstum lässt sehr hartes Holz entstehen, es ist voller Knoten und Verdrehungen, sehr elastisch, der Farbunterschied zwischen Kern- und Splintholz ist beträchtlich und seine Toxizität macht es resistent gegen Fäulnis.
In den meisten Wäldern Europas ist die Eibe beinahe ausgestorben und steht unter striktem Artenschutz. Aus diesem Grund ist die Eibe aus dem internationalen Holzmarkt ausgeschieden und es gibt kein fixes Einsatzgebiet für dieses leistungsfähige Holz. Am Zürcher Uetliberg jedoch blieb ein so grosser Bestand erhalt, dass Eibenholz zu einem vernünftigen Preis erhältlich ist. Es wird für den Erhalt der Infrastruktur des Uetlibergs (z.B. Pfähle, Treppen, Zäune) eingesetzt, nicht aber für den Bau oder das Zimmerhandwerk. Somit kann Zürich eine verhältnismässig grosse Menge eines Holzes anbieten, das nirgendwo sonst auf den Markt gelangt.
Im Rahmen der Erweiterung des Werkhofs von Fahrländer Scherrer Architekten am Zürcher Albisgüetli konnten wir eine Eingangstüre sowie eine Balustrade beisteuern, bei der die einzigartigen Eigenschaften des Eibenholzes miteinbezogen wurden.